Indonesien: Nahrungsmittel produzieren mit Hydroponik

Wer in der indonesischen Stadt Palopo bisher eigenes Gemüse oder Kräuter anbauen wollte, brauchte dafür landwirtschaftliche Fläche oder einen eigenen Garten. Mit dem hydroponischen System der Protestantisch-Indonesischen Kirche in Luwu (GPIL) können Pflanzen auch zu Hause angebaut werden. Der Vorteil: Diese benötigen keinen Regen und kein natürliches Sonnenlicht.

Städtische Gemeinschaften haben wenig Nutzflächen, um Nahrungsmittel anzubauen. Deshalb hat die Synode der Protestantisch-Indonesischen Kirche in Luwu (GPIL) 2021 angefangen, Pflanzenanbau mit einem hydroponischen System zu entwickeln. Hydroponik ist eine Form der Hydrokultur, bei der die Pflanzen ihre Nährstoffe über das Wasser erhalten und nicht wie gewöhnlich über den Boden. Hydroponische Systeme sind sehr platzsparend und können auch vertikal genutzt werden.

Zweimonatiger Pilotversuch  

Bereits 2021 startet die GPIL eine erste Erprobungsphase des neuen Anbausystems, bei der zweimal geerntet werden konnte. Der Zeitraum vom Einsetzen der Setzlinge bis zur Ernte dauerte zwei Monate. Nach einer anschließenden Evaluation durch Landwirtschaftstudent*innen wurde das System weiter verbessert und praxistauglicher gemacht. 

Die erzeugten Produkte dienen nicht nur der Selbstversorgung der Gemeindeglieder in der Stadt Palopo, sondern sollen auch an die nächstgelegenen GPIL-Gemeinden verkauft werden. Die Geschäftsstelle der Luwu-Kirche in Palopo baut nicht nur selbst Nahrungsmittel an, sondern soll auch eine Anlaufstelle für den Verkauf der Komponenten für das hydroponische System werden. Das Anbausystem wird vor Ort so eingerichtet, dass es später als Bildungszentrum für die Förderung der Anbaumethode genutzt werden kann.

Indonesien

Der flexible Standort macht Hydroponik in urbanen Räumen und in warmen/trockenen Regionen dieser Welt attraktiv.

Praxisphase 2023 und 2024

Das hydroponische System wird am Standort der Geschäftsstelle der Luwu-Kirche errichtet: Die Flächen werden vorbereitet, das hydroponische Gewächshaus wird gebaut und die Wasserinstallation wird eingerichtet. So können sich interessierte Gemeinden zentral informieren und den Umgang mit dem System kennenlernen. Ab 2024 werden Trainings für die Gemeindeglieder in Palepo angeboten.

Wichtigstes Ziel des Projektes ist aber zunächst die Produktion von Nahrungsmitteln für Gemeindeglieder, die in der Stadt Palopo leben und nicht genug Land für den Anbau haben. So können sie sich selbst versorgen und haben durch den Verkauf von selbsterzeugtem Gemüse ein zusätzliches Einkommen. 

Für die Betreibung des hydroponischen Systems greift die GPIL auch auf die Erfahrungen der Evangelischen Kirche in Südsulawesi (GKSS) zurück. Die GKSS ist ebenfalls eine Mitgliedskirche der EMS und die Zusammenarbeit ein weiteres Beispiel für den Austausch und das gemeinsame Lernen in der internationalen Gemeinschaft.

Projektziele

Ziel des Projektes ist zunächst die Produktion von Nahrungsmitteln für Gemeindeglieder, die in der Stadt Palopo leben und nicht genug Land für den Anbau haben. So können sie sich selbst versorgen und haben durch den Verkauf von produziertem Gemüse ein zusätzliches Einkommen. Neben dem Anbau von Nahrungsmitteln soll die Synode in Palopo auch eine Anlaufstelle für den Verkauf der benötigten Komponenten für das hydroponische System werden. Das hydroponische System wird am Standort der Geschäftsstelle der Synode eingerichtet, so dass es später als Bildungszentrum für die Förderung der Anbaumethode genutzt werden kann.

Projektarbeit

Ab 2023 befasst sich ein Team der Synode von Palopo mit der Einrichtung des hydroponischen Systems. Die Flächen werden vorbereitet, das hydroponische Gewächshaus wird gebaut und die Wasserinstallation wird eingerichtet. Ein spezielles Team für die Schulung und den Betrieb des hydroponischen Systems wird etabliert. Dazu gehören die Anpflanzung und Pflege sowie die Ernte der Pflanzen. Nachdem der Betrieb 2023 ein Jahr lang funktioniert hat, werden ab 2024 Trainings für die Gemeindeglieder in Palepo angeboten.

Projektpartner

Luwu ist ein Regierungsbezirk der indonesischen Provinz Südsulawesi. Die Protestantisch-Indonesische Kirche in Luwu (GPIL) ist eine Kirche im kleinbäuerlichen Umfeld. Sie hat etwa 20.000 Mitglieder. Viele der 114 Gemeinden liegen in abgelegenen Bergregionen und sind nur zu Fuß erreichbar. Für die Menschen dort sind die Bildungsprogramme und die geistliche Unterstützung durch ihre Kirche sehr wichtig. Dank der EMS-Gemeinschaft haben sie Anteil an der weltweiten Ökumene.

 

Wir freuen uns über Ihr Interesse. Bei allgemeinen Fragen nutzen Sie bitte das unten stehende Kontaktformular. Gerne stehen wir Ihnen auch persönlich für Fragen und weitere Informationen zur Verfügung – telefonisch oder per E-Mail.

 

Djoko P. A. Wibowo

Fachbereichsleiter Indonesien

+49 711 636 78 -36

wibowo@dont-want-spam.ems-online.org

Angelika Jung

Fachbereichsleiterin Fundraising

+49 711 636 78 -63

jung@dont-want-spam.ems-online.org

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