Freitag, 09. Dezember 2022
EMS sagt „Nein“ zu Gewalt gegen Frauen
Zuhören, handeln, verändern.

Die am weitesten verbreitete, zugleich am wenigsten sichtbare Menschenrechtsverletzung weltweit ist Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Daran erinnert die Evangelische Mission in Solidarität (EMS) am morgigen Internationalen Tag der Menschenrechte und ruft zu einem entschiedeneren Eintreten gegen geschlechterbasierte Gewalt auf.
In einem Positionspapier zu „gender-based violence“ fordert das internationale Frauennetzwerk der EMS eine klare Null-Toleranz-Haltung gegenüber allen Formen von Gewalt, Missbrauch, Vernachlässigung und Ausbeutung. Die Resolution wurde bei der EMS-Vollversammlung Ende November 2022 erstmals den Delegierten vorgelegt. Denn Kirchen und internationale Missionsgesellschaften spielen im Kampf gegen geschlechterbasierte Gewalt eine wichtige Rolle.
„Die Kirchen müssen vorangehen und über 'gender-based violence' sprechen. Sie dürfen nicht schweigen, sondern sollten ihre Rolle in der Gesellschaft aktiv nutzen. Zum einen, um Betroffene zu schützen und zu unterstützen, zum anderen, um eine ganz klare Position gegen jegliche Gewalt an Frauen und Mädchen in der Öffentlichkeit zu vertreten“, so die Vorsitzende des EMS-Frauennetzwerkes, Pfarrerin Dr. Rima Nasrallah van Saane (Beirut) in ihrem Bericht an die Versammlung. „Gewalt gegen Frauen und Kinder hat während der Corona-Pandemie nochmals zugenommen. Wir brauchen klare theologische Aussagen, Advocacy und gute interkulturelle Bildungsprogramme, um dieser Entwicklung entgegenzutreten“, ergänzt Dr. Kerstin Neumann, EMS-Fachbereichsleiterin Frauen und Gender. Hilfreich in puncto Bildung seien dabei bereits verschiedene von der EMS finanzierte „Capacity Development“-Projekte, die der Information und Bewusstseinsschärfung dienten.
Als Handbuch zu dieser Thematik versteht sich die neu erschienene EMS-Jahrespublikation „Our Voices“. Darin sind wichtige Informationen und Links für konkrete Hilfe, „best practice“-Beispiele aus Afrika, Asien und Europa, biblische und theologische Reflektionen als auch Liturgisches – zum Austausch in Gruppen oder persönlichen Lesen. Das 40-seitige Magazin kann kostenlos unter ems-online.org/ourvoices heruntergeladen werden.
Zu den wichtigsten Anliegen des Frauennetzwerks gehört aber auch, dass Fälle von Gewalt angemessen und gerecht aufgearbeitet werden. Dazu will das Netzwerk an Strukturen und Prozessen arbeiten. Ebenso wichtig ist die Vernetzung mit Kirchen und ökumenischen Organisationen über die EMS hinaus, etwa zum Austausch von Erfahrungen, aber auch Policy Papieren.
Alle Formen von Belästigung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen müssen enden. Die Mitglieder der EMS sind entschieden, sich dafür einzusetzen, dass sich Menschen in ihren Gemeinschaften willkommen, respektiert und sicher fühlen. Der dringende Appell des Frauennetzwerks lautet „zuhören, handeln, verändern“ – entsprechend der versöhnenden Liebe, die Christus allen Menschen entgegenbringt und die es zu leben gilt.
Das EMS-Positionspapier zu „gender-based violence“ kann unter info@ kostenlos angefordert werden (nur auf Englisch). ems-online.org
Pressekontakt: Ulrike Pfab, pfab@, Tel. 0711 63678-11 ems-online.org