Der Fachbereich Frauen und Gender versteht sich als Teil einer weltweiten Bewegung. Die beiden großen Themen sind Gendergerechtigkeit und Rechte von Frauen.

Gendergerechtigkeit ist dann erreicht, wenn alle Menschen ein Leben frei von Diskriminierung und Gewalt führen können – unabhängig davon, welchem Geschlecht sie sich zugehörig fühlen oder welche sexuelle Orientierung sie haben.

Frauenrechte als Menschenrechte sind seit der Corona-Pandemie ein noch wichtiges Thema. Die Zunahme geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen erfordert eine internationale Vernetzung von Frauen und ein gemeinsames Vorgehen zu Prävention und Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt.

Stellenbosch, Südafrika
Thursdays in Black
Gegen sexuelle Übergriffe

Aktuelles

10. September 2025
Graffiti an Hauswand mit dem Slogan: "Gender Based Violence Affects Us All"

Geschlechtsspezifische Gewalt zählt weltweit zu den schwerwiegendsten Menschenrechtsverletzungen. Besonders Frauen sind betroffen – und dennoch sind es oft sie, die Wege finden, ihre Lebensrealität trotz widriger…

27. Februar 2025
Zu sehen ist die erste Bischöfin der Kirche von Nordindien bei einem Gottesdienst.

Ein Interview über Gleichberechtigung, Führungsstärke und die Zukunft der Kirche: Vom 10. bis 12. Februar fand in Delhi das Regionalforum Süd- und Ostasien der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS) statt. Vor…

14. Januar 2025

Rebecca Abladey aus Ghana sowie Buyiswa Sambane und Anda Nkosi aus Südafrika, Mitglieder des internationalen Frauennetzwerks der EMS, berichten, wie traditionelle Rollenbilder und Verhaltensregeln den Umgang mit Tod…

Gezielte Frauenförderung

Da Geschlechtergerechtigkeit eine wichtige Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung ist, fördert die EMS gezielt Frauen in ihren Mitgliedskirchen. Dies geschieht durch ein internationales Netzwerk von Frauen in Afrika, Asien und Europa sowie durch die ausgewiesene genderbewusste Indikatoren in der Projektförderung.

So erhalten junge Frauen eine Schul- und Berufsausbildung – was ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich verbessert. Die Evangelische Mission in Solidarität unterstützt ihre Mitgliedskirchen besipielsweise dabei Frauen- und Rehabilitationszentren zu errichten, wo christliche, hinduistische oder muslimische Frauen, die unter Armut, mangelnder Bildung und Gewalt leiden, Hilfe erfahren. Zahlreiche weitere Projekte gehen auf die Initiative von Frauen zurück, wie beispielsweise die Sive-Schule für Gehörlose und das Masangane-Aidsprojekt in Südafrika oder die Arbeit mit behinderten Kindern auf der indonesischen Insel Sulawesi.

Mit Ihrer Spende für die „Allgemeine Arbeit“ unterstützen Sie die vielfältigen Aufgaben der EMS genau dort, wo Ihre Hilfe gerade am dringendsten gebraucht wird.

Ein krankes Kind zu versorgen, bedeutet nicht nur, viel Zeit zu investieren. Auch die Kosten für die Behandlung bringen Familien oftmals an den Rand der Belastungsgrenze. Wie kann ihnen geholfen werden? Die…

Seit 1992 sind Frauen in Ghana vor dem Gesetz gleichgestellt. Doch sowohl im Bildungsbereich als auch im Arbeitsleben sind sie Männern gegenüber immer noch benachteiligt. Mit einem Tierzuchtprojekt stärkt die…

Menschenhandel, ausbeuterische Arbeitsbedingungen, Misshandlung durch den Ehepartner: Die Gewalt gegen Frauen in Malaysia und Indonesien hat viele Gesichter. Gemeinsam mit dem Schweizer Missionswerk Mission 21…

FRAUENNETZWERK

Frauen aus dem Süden und Norden brauchen Begegnungen, um voneinander zu lernen und sich auszutauschen. Deshalb fördert der Fachbereich Frauen und Gender gegenseitige Besuche und internationale Vernetzungen unter Frauen aus den Kirchen und Missionsgesellschaften der EMS in Afrika, Asien, Europa und dem Nahen Osten.

Die Zusammenarbeit im Netzwerk wird durch Liaison-Frauen in den Mitgliedskirchen beraten und gestärkt: Rebecca Abladey (PCG, Ghana), Dr. J. Jasmine Alley (CSI, Indien), Dr. Rima Nasrallah (NECB, Libanon), Buyiswa Sambane (MCSA, Südafrika), Dr. Lydia Tandirerung (STT INTIM, Indonesien), Bliss Kharadi (CNI, Indien), Shoko Yamagami (UCCJ, Japan). Sie bilden eine Brücke zwischen ihren Kirchen und dem Bereich Frauen und Gender in der EMS.

Gemeinsam entwickeln und fördern die Liaison-Frauen die Kampagne gegen geschlechtsspezifische Gewalt, die momentan den Schwerpunkt der Arbeit bildet. Das Wissen um weltweite Solidarität lädt Frauen und Männer über die Grenzen der EMS-Mitgliedskirchen und -missionen hinweg zur Teilnahme an der Kampagne ein.

Our Voices

Seit 30 Jahren ist OUR VOICES die Publikation des EMS-Frauennetzwerkes. Einmal im Jahr bietet das Magazin Raum für Stimmen und Beiträge aus dem internationalen EMS-Frauennetzwerk –  jeweils zu einem Schwerpunktthema. 1992 erschien die erste Ausgabe in Englisch, später kam dann die deutsche Übersetzung hinzu und seit 2006 gibt es zusätzlich eine indonesische Fassung. Die aktuelle Ausgabe zum 30-jährigen Jubiläum 2022 ist zum ersten Mal auch ins Arabische übersetzt. In vier Sprachen gehen Frauen der Frage nach, was Kirchen und Gemeinden gegen Gewalt an Mädchen und Frauen tun können.

Gender Policy und Code of Conduct

Im November 2006 wurde die erste Fassung des Dokuments „Gender Policy – Leitlinien für mehr Geschlechtergerechtigkeit“ von der EMS verabschiedet. Im November 2015 wurde die zweite, sprachlich aktualisierte Fassung dem Missionsrat vorgelegt. Die Gender Policy definiert Gender nicht als ein spezifisches Aufgabengebiet, sondern als Querschnittsaufgabe, die in allen Programmen und in allen Bereichen Berücksichtigung finden muss.

„Innerhalb von Kirchen ist es eine besondere Verantwortung von Menschen in Machtpositionen, dem Dienen Christi nachzueifern, indem sie das Ungleichgewicht in Beziehungen nicht missbrauchen, sondern sich respektvoll gegenüber anderen verhalten und die Umsetzung der Richtlinie überwachen.“

Dieses Anliegen wurde durch die Leitlinien in der internationalen und ökumenischen Gemeinschaft der EMS verankert werden. Die EMS stellt sich damit auch der Herausforderung, Geschlechtergerechtigkeit in interkulturellen Dimensionen zu denken und zu gestalten. Das erfordert Mut, nicht nur eigene Selbstverständlichkeiten in Frage zu stellen, sondern sich mit der Frage nach Gerechtigkeit im Kulturen überschreitenden Dialog zu befassen.

Der EMS-Missionsrat hat im Juni 2019 den Entwurf eines neuen Verhaltenskodex gegen sexuelle Überbegriffe einstimmig angenommen. Dabei handelt es sich um einen konkreten fünfseitigen Leitfaden zur grundsätzlichen und zur ganz praktischen Vorbeugung und zum Umgang mit etwaigen Vorfällen sexueller Übergriffe während von der EMS verantworteten Veranstaltungen und Programmen.

Code of Conduct

Verhaltenskodex – Zur Vermeidung sexueller Übergriffe. Verabschiedet vom Missionsrat der EMS im November 2019.

Gender Policy

Die Gender-Leitlinien beziehen sich auf gemeinsame Entscheidungsprozesse und Programme der EMS-Gemeinschaft und der EMS-Geschäftsstelle in Stuttgart.

Positionspapier Gender-Based-Violence

Das Frauennetzwerk der EMS fordert eine klare Null-Toleranz-Haltung gegenüber allen Formen von Gewalt.

Wir freuen uns über Ihr Interesse. Bei allgemeinen Fragen nutzen Sie bitte das unten stehende Kontaktformular. Gerne stehen wir Ihnen auch persönlich für Fragen und weitere Informationen zur Verfügung – telefonisch oder per E-Mail.

Eleanor McCormick

Fachbereichsleiterin Interkulturelle Theologie und Bildung, Frauen und Gender
 

+49 711 636 78 -33

mccormick@dont-want-spam.ems-online.org

Anda Nkosi

Koordinatorin Internationales Frauennetzwerk