Donnerstag, 22. September 2022

Erzbischof aus Jerusalem zu Gast beim Schneller-Fest

Mitgliederversammlung des Evangelischen Vereins für die Schneller-Schulen wählt neuen Vorstand

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Der Evangelische Verein für die Schneller-Schulen (EVS) hat am vergangenen Sonntag seine jährliche Mitgliederversammlung endlich wieder in Präsenz abhalten können. Nach zwei Jahren, in denen sich der Verein aufgrund der Pandemie nur virtuell treffen konnte, waren zum sogenannten Schneller-Fest mehr als 50 Vereinsmitglieder aus Nah und Fern nach Fellbach in die Luthergemeinde gekommen. Auch Mitglieder aus der weltweiten EMS-Gemeinschaft, die aufgrund des 50-jährigen EMS-Jubiläums nach Deutschland gekommen waren, saßen morgens mit im Gottesdienst, um den anglikanischen Erzbischof von Jerusalem, Hosam Naoum, predigen zu hören. Der Erzbischof predigte über die Heilung der zehn Aussätzigen und betonte, wie wichtig eine Haltung der Dankbarkeit in allen Bereichen des Lebens und des Glaubens sei.

Wie dankbar der EVS sein kann über die Arbeit, die vor Ort an den Schneller-Schulen geleistet wird, machte einmal mehr Pfarrer Khaled Freij deutlich, der Direktor der Theodor-Schneller-Schule in Amman, die zur anglikanischen Diözese in Jerusalem gehört. In seinem Vortrag zeigte er auf, wie sich die Schule selbst in Zeiten der Pandemie weiterentwickelt hat, über eine eigene digitale Plattform, über welche die Schule trotz monatelangen Lockdowns alle Schülerinnen und Schüler weiter erreichen konnte, neue Ausbildungsangebote, wichtige Anschaffungen im Berufsbildungsbereich oder grundlegende Sanierungsarbeiten auf dem Gelände. Freij machte auch deutlich, dass die TSS mittlerweile Teil eines großen Netzwerkes ist von unterstützenden und beratenden Organisationen und Institutionen wie der Deutsch-Jordanischen Universität, dem Goethe-Institut, der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, dem jordanischen Kultus- und Sozialministerium sowie den lokalen Schulbehörden.

Als wunderbare Gastgeber erwies sich einmal mehr die Fellbacher Luthergemeinde. Aus Fellbach stammt Johanna Schneller, die Frau von Theodor Schneller, der Anfang des 20. Jahrhunderts seinem Vater Johann Ludwig in der Leitung des Syrischen Waisenhauses in Jerusalem folgte, der Vorgänger-Einrichtung der beiden Schneller-Schulen in Jordanien und im Libanon. Beim Schneller-Fest wurde auch die gemeinsame Broschüre der Luthergemeinde mit der Stadt Fellbach über Johanna Schneller und die Verbindungen zwischen Fellbach und Jerusalem vorgestellt.

Beim anschließenden Mittagessen und der eigentlichen Mitgliederversammlung im Paul-Gerhardt-Gemeindehaus, hatten alle die Möglichkeit, in lockerer Runde mit dem Erzbischof, seinem mitgereisten Canon Donald Binder sowie mit Pfarrer Khaled Freij ins Gespräch zu kommen. Der Jahresrechnung 2021 wurde zugestimmt und der Vorstand einstimmig entlastet. Außerdem wählte der Verein für die nächsten fünf Jahre einen neuen Vorstand. Neu in dem Gremium sind Jutta Herold, Pfarrer Christoph Hildebrand-Ayasse, Hans-Joachim Jetter und Lisa Schnotz. Wiedergewählt wurden Musa Al-Munaizel, Pfarrer Bernd Apel, Dr. Silvan Eppinger, Christian Kissling, Anselm Kreh und Kerstin Sommer. Ausgeschieden nach zum Teil jahrzehntelanger Mitarbeit im Vorstand sind Pfarrerin Susanne Gölz, Pfarrer Christian Kurzke, Dr. Reinhold Schaal und Martina Waiblinger.

Nach einer Satzungsänderung gehören jetzt auch die Direktoren der beiden Schneller-Schulen als Vollmitglieder mit Sitz und Stimme zum Vereinsvorstand, so wie EVS und EMS jeweils einen Sitz in den lokalen Verwaltungsräten der beiden Schulen in Jordanien und im Libanon haben. Bereits am Abend vor der Mitgliederversammlung fand eine erste Sitzung des ansonsten noch „alten“ Vorstands statt, an der beide Direktoren teilnahmen: Khaled Freij in Präsenz, George Haddad von der Johann-Ludwig-Schneller-Schule im Libanon per Videokonferenz. Beide brachten sich beherzt in die Debatten ein, die nun fortan in englischer Sprache stattfinden. Damit setzt der EVS als Mitgliedswerk konsequent die Internationalisierung der EMS um, auch wenn dies für manche Vereinsmitglieder erst einmal eine große Umstellung bedeutet.