Grund zum Feiern gab es für die Deutsche Ostasienmission: Vor 70 Jahren, 1952, wurde sie als eingetragener Verein in Hamburg gegründet. Die Geschichte reicht indes noch weiter zurück. Seit der ursprünglichen Gründung 1884 als „Allgemeiner Evangelisch-Protestantischer Missionsverein“ (AEPM) mit allen zwischenzeitlichen Veränderungen kann die Deutsche Ostasienmission, kurz DOAM, auf eine über 140-jährige Geschichte von Mission, Austausch zu gesellschaftlichen Themen, interreligiösem und interkulturellem Lernen mit den Kulturen Ostasiens zurückblicken.

Das Interesse am Austausch fand dieses Jahr seinen Ausdruck in der Tagung „Feminismus im Streit – Contentious Concepts in East Asia“, die vom 2. – 4. Juni gemeinsam mit der EMS, Mission Eine Welt und dem Berliner Missionswerk (BMW) in Neuendettelsau stattfand. Das Thema war durch Erlebnisse und Beobachtungen jüngerer DOAM-Mitglieder in den Blickpunkt geraten und zog auch zusätzlich ein sehr interessiertes jüngeres Publikum an.

Prof. Heike Walz eröffnete die Tagung mit der Keynote „Feminism as a Global Movement Today“ und schuf damit den thematischen Rahmen für die Impulsreferate der gebürtigen Taiwanerin Vivian Wu, der Koreanerin Hanbeet Rhee, der Hong-Konger Chinesin Pui-Fong Wong und der Japanerin Rae Fujimori. Sie beschäftigten sich mit der Geschichte der Frauenbewegung, Gender Mainstreaming und Identity Politics in Taiwan, der offen antifeministischen Politik in Südkorea, Spiritualität als Basis des Engagements in Hong-Kong und der Ordination von Frauen in Japan. Workshops machten das Erleben der Frauen in den verschiedenen ostasiatischen Ländern, die unterschiedlich stark vom Konfuzianismus geprägt sind, anschaulich und nachvollziehbar. Pui-Fong Wong, die zurzeit in England lehrt, stellte in ihrem Workshop christlich-meditative Praktiken der emotionalen Heilung vor.

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