Donnerstag, 23. September 2021
Gottes Sorge ist auch unsere Sorge
Evangelische Mission in Solidarität eröffnet Jubiläumsjahr mit Gottesdienst in Accra (Ghana)


(Stuttgart/Accra) Die Evangelische Mission in Solidarität (EMS) hat am vergangenen Sonntag (19. September 2021) mit einem Festgottesdienst in Accra (Ghana) ihr Jubiläumsjahr eröffnet. Bis zum November 2022 wird die EMS ihr 50-jähriges Jubiläum mit Gottesdiensten, Tagungen und internationalen Begegnungen feiern. Das Jubiläum ist für die EMS nicht nur ein Anlass zum Feiern, sondern auch zum Nachdenken und zum Handeln.
Der Eröffnungsgottesdienst fand an einem historischen Ort statt. Die Ebenezer Presbyterian Church in Osu (Accra) ist eine der ältesten Missionskirchen in Ghana. Die Presbyterianische Kirche von Ghana (PCG) wurde 1828 von Missionaren der Basler Mission gegründet. Heute sind sowohl die Basler Mission als auch die Presbyterianische Kirche von Ghana Mitglieder der EMS.
Der Prediger im Eröffnungsgottesdienst, Prof. Dr. B. Y. Quarshie, Rektor des Akrofi-Christaller-Instituts für Theologie, Mission und Kultur, erinnerte an die koloniale Vergangenheit Ghanas: „Wenn Menschen nie versklavt, kolonisiert oder in irgendeiner Weise ihrer Freiheit beraubt waren, fällt es ihnen oft schwer, ihre Freiheit zu schätzen und zu würdigen. Wenn Menschen immer frei waren, nehmen sie ihre Freiheit oft als selbstverständlich hin und dehnen sie manchmal auf absurde Weise aus. Ein Gespür dafür, was es bedeutet, versklavt zu sein, sei es körperlich, geistig, spirituell oder psychologisch, ist notwendig, um unsere Freiheit zu bewahren, ebenso wie das Bewusstsein für die Gefahr, anderen ihre Freiheit zu verweigern.“
Der Präsident der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS), Kirchenrat Klaus Rieth, würdigte in seiner Eröffnungsansprache den Weg der Internationalisierung, den die EMS in den vergangenen 50 Jahren gegangen ist. „Aus einem deutschen Missionswerk mit Partnern in Übersee ist eine internationale Gemeinschaft gewachsen, die heute in 25 Kirchen und fünf Missionsgesellschaften mehr als 25 Millionen Gläubige miteinander verbindet. Gerade in der Zeit der Pandemie hat sich gezeigt, wie eng diese Gemeinschaft in den vergangenen Jahrzehnten zusammengewachsen ist. Rieth erinnerte an die biblischen Grundlagen der EMS, die Mut machen zur Gestaltung der Zukunft: „Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ (2. Timotheus 1,7)



Der Direktor der internationalen Abteilung der Presbyterianischen Kirche von Ghana, Pfarrer Nii Armah Ashittey, dankte für die Entscheidung der EMS, die Eröffnung ihres Jubiläumsjahrs in Ghana zu feiern. „Für uns hat das eine große Bedeutung. In der EMS sind alle Kirchen gleichberechtigte Mitglieder, die gemeinsam über die Zusammenarbeit entscheiden. Gerade an diesem historischen Ort wird dies sichtbar und spürbar.“
Die Evangelische Mission in Solidarität greift mit ihrem Jubiläumsjahr die Tradition des biblischen Jubeljahrs auf: ein Jahr, das den Armen Gerechtigkeit bringt, die Unterdrückten befreit und den Blinden die Augen für eine neue Sicht der Welt öffnet. (Lukas 4, 18-19) Prof. Quarshie stellt in diesem Zusammenhang die Verantwortung der Christen für eine zukunftsfähige Gesellschaft heraus: „Gottes Werte wie Liebe für alle, Freundlichkeit, Gerechtigkeit, Fairness, Ehrlichkeit und Integrität werden zu unseren eigenen Werten, und Gottes Sorge für die Armen, die Unterprivilegierten, die Schwachen und die Umwelt wird auch zu unserer Sorge.“
Pressekontakt: Dr. Dieter Heidtmann, heidtmann@, Tel. +49 711 6367821 ems-online.org