Donnerstag, 09. März 2017
Kinder für eine gerechte Welt, Teil 2
Was uns beim Globalen Lernen wichtig ist

Was uns beim Globalen Lernen wichtig ist
Und noch einmal ein wenig theoretischer Input. Anna hat im vergangenen Blog über den Umgang mit Klischees und Problemen geschrieben. Heute bin ich, Annette, dran. Anna und ich sind ein Team und arbeiten in Stuttgart für das FRIENDS-Programm. Es macht Freude zu sehen, wie sich immer mehr Kinder weltweit an dem Programm beteiligen. Ich stelle euch heute nun abschließend drei Grundsätze vor, die beim Globalen Lernen wichtig sind und euch helfen, mit den Kindern zu arbeiten.
Konkrete Handlungsorientierung anbieten
Es ist sehr hilfreich, überschaubare Episoden zu wählen. So werden Kinder nicht überfordert. Geht es um Ernährung in Ghana, Indonesien, Korea oder Deutschland, dann können nicht alle Aspekte auf einmal benannt und erarbeitet werden. Man setzt Akzente, arbeitet zum Beispiel zum Thema "Was ist gesund auf meinem Teller?" Kindern hilft es beim Verstehen, wenn Inhalte ganz handlungsnah präsentiert werden: Basteln, Malen, Rollenspiele, Gedankenreisen. In unseren Arbeitshilfen sind daher auch immer Mal-Ideen, Bastelanregungen und vieles mehr.
Identifikationsfiguren für die gemeinsame Lern- und Lebensreise: Emso und Pipit
Für die Bildungsarbeit mit Kindern sind Identifikationsfiguren, zu denen eine Beziehung aufgebaut werden kann und die die Kinder begleiten, wichtig. Die Identifikationsfiguren, die durch das Kinderprogramm YOU+ME: FRIENDS AROUND THE WORLD führen, heißen Emso und Pipit. Ihr ihr kennt sie bereits aus anderen Blogbeiträgen und sie sind ja auch hier im Blog überall dabei. Emso ist ein neugieriger und fröhlicher Elefant, der gerne Fragen stellt und reist. Pipit ist seine beste Freundin. Sie ist ein kleiner Vogel. Ihr Name ist indonesisch und bedeutet "Spatz". Die beiden Freunde laden die Kinder ein, sie zu begleiten und mit ihnen gemeinsam auf weltweite Entdeckungsreise zu gehen und Freundschaften rund um den Globus zu schließen.
Lösungen für Probleme müssen greifbar sein
Problemlösungen sollen für die Kinder in Sichtweite sein. "Sie dürfen nicht mit unlösbaren Problemen allein gelassen werden. Zumindest eine simulierte, realutopische Problemlösung sollte versucht werden", so Professor Rudolf Schmitt, Grundschulpädagoge und Entwicklungspsychologe an der Universität Bremen, auf den wir uns ja beim Globalen Lernen beziehen. Kinder kennen zwar spannungsgeladene Situationen, brauchen aber ein positives Ende der Geschichten oder Situationen.
Ziel: Solidarisches Verhalten
Und wohin führt das Globale Lernen? Warum setzt sich die EMS dafür ein? Ziel ist die Entwicklung von solidarischem Verhalten, Empathie und Verständnis. Es ist nicht ausreichend, nur Verständnis für fremde Kulturen und Toleranz gegenüber andersartigem Verhalten zu haben, denn isolierte Einstellungen bedeuten oft Distanz und Überlegenheit. Wenn Kinder durch das Globale Lernen Empathie für andere Kinder entwickeln, dann ist viel für Frieden und Gerechtigkeit auf unserer Erde erreicht.
Soweit für heute, ich freue mich auf euer Feedback.
Herzlich! Eure Annette