Mittwoch, 16. März 2022
Leben zwischen Orient und Okzident
Im Schneller-Magazin erzählen Menschen mit „Bindestrich-Identität“

Menschen, die in mehreren Kulturen beheimatet sind, haben direkten Zugang zu verschiedenen Welten. Sie lernen auf ganz natürliche Weise unterschiedliche Normen und Regeln kennen. Mal ist der Bindestrich zwischen ihren Identitäten verbindend, mal bedeutet er eine Herausforderung – dann nämlich, wenn man sich nicht voll zur einen oder zur anderen Seite zugehörig fühlt.
Wir haben Autorinnen und Autoren, die sowohl im Nahen Osten als auch im globalen Westen beheimatet sind, nach ihrem Umgang mit ihrer „Bindestrich-Identität“ gefragt. Palästina, Jordanien, Ägypten, Libanon, Syrien, Iran, Deutschland, Niederlande und die USA werden in unterschiedlichen Mischungen als eine von mehreren Heimaten genannt. Alle können viel erzählen vom Reichtum, sich in mehreren Kulturen zuhause fühlen zu dürfen.
Wer nur in einer Kultur beheimatet ist, kann von ihnen lernen, wie bereichernd es ist, auch einmal von außen auf das Eigene zu schauen und es in Relation zu anderen Kulturen zu setzen. Der liebevolle Blick, mit dem Menschen mit Bindestrich-Identität auf beide Kulturen schauen können, zeigt, dass das Fremde auf Dauer nicht fremd bleiben muss. Es kann sehr wohl Teil der eigenen Identität werden. Gerade in einer globalisierten Welt ist dies eine tröstliche Erfahrung.
Aus den Schneller-Schulen gibt es dieses Mal wieder viel Ermutigendes zu berichten. Und spannend wird es, wenn renommierte Nahost-TheologInnen sich schonungslos mit ihren eigenen Kirchen auseinandersetzen, wie es die Autorinnen und Autoren des Dokuments „We choose abundant Life“ (S. 26 ff) getan haben.