Donnerstag, 16. September 2021

Nachruf auf Pfarrer Klaus Schmid

Einer, der für die Sache brannte

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Die EMS trauert um Pfarrer i.R. Klaus Schmid. Er starb am Morgen des 10. September überraschend im Alter von 79 Jahren. Von 1962 bis 2017 hat Klaus Schmid die Nahostarbeit des Evangelischen Vereins für die Schneller-Schulen (EVS) und der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS) maßgeblich geprägt. Stets standen dabei für ihn die Kinder und Jugendlichen an den Schneller-Schulen in Jordanien und dem Libanon im Mittelpunkt.

Geboren wurde Klaus Schmid am 4. August 1942 in Balingen / Württemberg. Nach dem Abitur ging er für einen Freiwilligendienst an die Johann-Ludwig-Schneller-Schule (JLSS) in den Libanon. Diese Erfahrung prägte ihn auch in seiner Berufslaufbahn: Ab 1964 mache er eine Ausbildung zum Diakon, durch die er von 1965-1967 abermals als Praktikant an die JLSS kam. Nach seinem Abschluss wurde Schmid 1969 Erziehungsleiter im Internat der JLSS, von 1970 bis 1972 übernahm er die Position des stellvertretenden Direktors.

Von 1974 bis 1980 arbeitete Schmid in Deutschland hauptamtlich für die Schneller-Schulen, nämlich als Nahostreferent der EMS und als Geschäftsführer des EVS in Stuttgart. In dieser Zeit trug er entscheidend dazu bei, dass Trägerkirchen im Libanon und Jordanien die Verantwortung für die Schneller-Schulen übernahmen. Der EVS wurde dadurch zunehmend als Förderverein und nicht mehr als Trägerverein der Schulen definiert. Die einheimischen Trägerkirchen der Schneller-Schulen wurden Partnerkirchen – und seit 2012 Mitgliedskirchen – der EMS.

Von 1980 bis 2007 war Klaus Schmid regulär im Dienst der Württembergischen Kirche: zunächst als Diakon (1980-1988), dann als Pfarrer (1988-2007). Dennoch führte er sein Engagement für den EVS auch in dieser Zeit ehrenamtlich fort: Als Vereinsmitglied, Vorstandsmitglied und schließlich seit 1997 als Vorsitzender des Vereins.

2007 trat Schmid in den Ruhestand. Sein Ehrenamt als Vereinsvorsitzender behielt er bei. Als zu dieser Zeit deutlich wurde, dass die Theodor-Schneller-Schule (TSS) in Jordanien immer tiefer in eine existenzgefährdende Leitungskrise rutschte, zögerte Schmid nicht lange und ließ sich vom EVS freiwillig für ein Jahr zur Konsolidierung der Einrichtung nach Amman entsenden.

Seitdem widmete Klaus Schmid den allergrößten Teil seiner Freizeit dem Geschick der Schneller-Schulen. Von 2007 bis 2010 trug Schmid in erheblichem Maße zum Aufbau der „Schneller Stiftung – Erziehung zum Frieden“ bei, deren Vorstandsvorsitzender er ebenfalls war und die seitdem zu einem wichtigen Instrument der Finanzierung der Schneller-Schulen geworden ist. Im Jahr 2017 wurde Klaus Schmid das Bundesverdienstkreuz für sein jahrzehntelanges Engagement verliehen.

Sein Tod kam allzu schnell und überraschend. Aus einem tiefen Glauben heraus ist Klaus Schmid stets für die Kleinen und Schwachen eingetreten. Nun ist er ganz bei Gott und darf das schauen, was er geglaubt hat. Als Evangelische Mission in Solidarität und als Evangelischer Verein für die Schneller-Schulen werden wir ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Für seine Familie und alle Angehörigen beten wir, dass Gott ihnen all den Trost schenken möge, den sie brauchen.

Uwe Gräbe

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