Mittwoch, 01. März 2023
Weiterhin großer Hilfsbedarf in Nordsyrien
Humanitäre Lage nach wie vor dramatisch

Nach dem schweren Erdbeben vom 6. Februar hat vor einer guten Woche ein weiteres Beben die Türkei und Syrien erschüttert. Die humanitäre Lage im Bürgerkriegsgebiet in Nordsyrien ist nach wie vor dramatisch, die eisigen Witterungsbedingungen verschlimmern die Situation. Spendenfinanzierte Hilfslieferungen sind inzwischen vor Ort eingetroffen, weitere Hilfe ist in Vorbereitung.

Über eine EMS-Mitgliedskirche, die Bischöfliche Kirche in Jerusalem und dem Mittleren Osten, haben mittlerweile 600 Pakete mit Lebensmitteln und warmer Kleidung notleidende Familien in den syrischen Regionen Idlib, Aleppo und Latakia erreicht. Ehrenamtliche und Kirchenmitarbeitende bereiten nach wie vor mit großem Einsatz weitere Pakete vor. Nachdem es vor Ort an winterfesten Unterkünften fehlt, wurden neben Lebensmitteln vor allem auch Bettwäsche, Wolldecken und warme Bezüge für den Versand fertig gemacht. Diese Hilfe und weitere Lieferungen wurden unter anderem durch die finanzielle Unterstützung der weltweiten EMS-Gemeinschaft ermöglicht. Erzbischof Hosam E. Naoum von der Bischöflichen Kirche in Jerusalem und dem Mittleren Osten hatte kurz nach dem ersten Erdbeben einen Aufruf gestartet, den die EMS über ihr Netzwerk verbreitet hat.

Denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb (2. Kor 9,7)
„Der nördliche Teil unserer Diözese ist Erdbebengebiet. Wir sind daher sehr dankbar für die überwältigende Resonanz aus der EMS-Gemeinschaft auf unseren Aufruf für die Erdbebenopfer in Syrien. Dank dieser großzügigen Spenden konnten wir Hunderten von Familien Hilfspakete zukommen lassen“, so Erzbischof Naoum. Kirchliche Netzwerke leisten aktuell einen wichtigen Beitrag zur Nothilfe. Um sicher zu stellen, dass die Hilfsgüter auch in Nordsyrien ankommen, arbeitet die Bischöfliche Kirche mit der „Jordan Hashemite Charity Organization" (JHCO) zusammen. Diese Hilfsorganisation hat die notwendigen Kontakte zu den Vereinten Nationen und verfügt über eine gut funktionierende Versorgungskette sowie ein Konvoi-System.

Die EMS-Hilfe hält Familien buchstäblich am Leben
Derzeit laufen weitere Vorbereitungen, um auch in den kommenden Wochen weiteren Hunderten Familien Hilfe zukommen zu lassen. Nach wie vor besteht großer Bedarf an Lebensmitteln, aber auch Hygieneartikel, sanitäre Einrichtungen und Trinkwasser werden gebraucht. „Vielen Dank an alle, die sich bereits an diesem Aufruf beteiligt haben. Ihre Hilfe hält Familien nach dieser gewaltigen Katastrophe buchstäblich am Leben, während die Wiederaufbaumaßnahmen in den kommenden Wochen und Monaten voranschreiten“, schreibt das Oberhaupt der Bischöflichen Kirche.
Die EMS bittet weiterhin um Spenden für die Erdbebenopfer in Nordsyrien.
https://ems-online.org/unterstuetzen/nothilfe-syrien