Mittwoch, 19. November 2025
Gemeinsam in Krisenzeiten:
EMS-Missionsrat hält zweite Sitzung 2025 ab
Der Missionsrat der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS) trifft sich online zu seiner zweiten Sitzung in diesem Jahr vom 17. bis 19. November.
Auf der Tagesordnung des Entscheidungsgremiums stehen die Berichte des Präsidiums und des Sekretariats sowie Fragen zu Haushalt und Finanzen. Ergänzt wird die Sitzung durch tägliche Andachten und Austauschgruppen, die die Gemeinschaft unter den EMS-Mitgliedern stärken.
Angesichts der anhaltenden Krisen in der Welt, wie Krieg, Hunger und Klimawandel, rief die EMS-Präsidentin Pfarrerin Anne Heitmann von der Evangelischen Landeskirche in Baden (EKIBA) die EMS-Mitglieder dazu auf, diesen Herausforderungen durch noch engeren Zusammenhalt zu begegnen. „Als EMS haben wir eine Vision von Gemeinschaft, Kooperation und Solidarität“, sagte sie in ihrem Bericht an den Missionsrat.
„Unser gemeinsamer Weg ist nicht nur geprägt von Sitzungen und Entscheidungen, sondern von kontinuierlichem Zusammenwachsen – in Vertrauen, Freundschaft und geteilter Verantwortung“, betonte die EMS-Präsidentin. „Die Stimme der EMS als eine der wenigen internationalisierten Missionsgesellschaften weltweit wird sehr geschätzt“, unterstrich Heitmann.
EMS-Mitgliedskirchen von strukturellen und gesellschaftlichen Veränderungen betroffen
Der EMS-Generalsekretär, Pfarrer Dr. Dieter Heidtmann, ging auf die strukturellen und gesellschaftlichen Veränderungen ein, die die EMS-Mitgliedskirchen betreffen. „Kirchliche Arbeit wie sie in den letzten Jahrzehnten entwickelt wurde, erreicht nicht mehr alle Menschen“, stellte er fest.
Die Kirchen kämpfen mit demografischen Veränderungen, sinkenden Mitgliederzahlen, finanziellen Belastungen und schwindender Glaubwürdigkeit. Sie verlieren zunehmend Einfluss im öffentlichen Raum, was Experten als „shrinking spaces“ bezeichnen. Beispiele dafür sind Diskriminierung gegen christliche Kirchen in Indien, deren Fremdwährungskonten eingefroren wurden.
Dennoch bleibt die EMS ihrem Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung verpflichtet und äußert Besorgnis über autoritäre Regime und globale Konflikte: „Wir sind besonders erschüttert über den anhaltenden Konflikt im Heiligen Land“, so Heidtmann.
Mit Blick auf die Jahre 2026–2031 schlug der EMS-Generalsekretär vor, sich auf Internationalisierung, Partizipation und die Stärkung der Arbeitsbereiche zu konzentrieren.