Donnerstag, 12. Juni 2025

Für eine Kultur des Lebens

25 Jahre „Studium im Mittleren Osten“

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Das EMS-Studienprogramm „Studium im Mittleren Osten“ (SiMO) wurde vor 25 Jahren ins Leben gerufen. Bis heute konnten im Rahmen des Programms über 80 Studierende für ein ökumenisches Studienjahr an die „Near East School of Theology (NEST)” in Beirut entsandt werden.

Es sind herausfordernde Zeiten, in denen das „SiMO“ sein 25-jähriges Bestehen begeht: Die Jahrgänge 2020/21 und 2021/22 konnten wegen der Pandemie nicht stattfinden, und auch der Jahrgang 2022/23 musste nach nur einem einzigen erfolgreich durchgeführten Studienjahr aufgrund des in den Libanon überschwappenden Gaza-Krieges abgebrochen werden. Für die Jahre 2024/25 und 2025/26 wurden in Folge der anhaltend instabilen Lage keine Studierenden ausgewählt. 

Somit ist das SiMO-Jubiläum gewiss kein Anlass für eine rauschende Party. Grund genug aber war es für einen kleinen, sehr würdigen Festakt in den schönen Räumen des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland in Erfurt sowie im Rahmen einer internationalen Konsultation. Diese führte die Teilnehmenden aus Deutschland sowie die libanesischen, syrischen und palästinensischen Teilnehmenden von der Near East School of Theology (NEST) aus Beirut über Frankfurt, Bochum und Kassel nach Erfurt.

In diesem festlichen Rahmen wurde auch eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Darin verpflichten sich alle Teilnehmenden im Sinne des nahöstlich-ökumenischen Dokumentes „Wir wählen das Leben in Fülle“ (Beirut 2021) gegen eine „Kultur des Todes“ und für eine Kultur des Lebens einzutreten. Zudem wollen sie nach Mitteln und Wegen suchen, wie das Studienprogramm (ggf. in kleineren Formaten) auch unter erschwerten Bedingungen in Zukunft fortgesetzt werden kann.

Vielleicht können erste Schritte dazu schon bald unternommen werden: Immerhin ist nicht ausgeschlossen, dass zumindest für das zweite Semester des Studienjahres 2025/26, also ab Anfang 2026, wieder ein oder zwei Studierende nach Beirut entsandt werden können. Die Signale dazu aus dem Libanon sind verhalten hoffnungsvoll.