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Japan: Gefängnisseelsorge
Die japanischen Gefängnisse haben im internationalen Vergleich eine sehr strenge Führung. Die Vereinigte Kirche Christi in Japan (KYODAN) besucht die Menschen in Haft und steht ihnen seelsorgerlich bei.
„Um die Gefangenen kümmert sich niemand, dabei herrscht unter ihnen große Not“, erzählt ein japanischer Pfarrer, der in seiner Freizeit Gefangene betreut. „Deshalb müssen wir uns um sie kümmern.“ Jeder Mensch hat eine von Gott geschenkte Würde und die Möglichkeit, sich zu verändern – auch wenn er lange im Gefängnis sitzt. Seit mehr als 60 Jahren begleiten deshalb Ehrenamtliche sowie Pfarrer*innen der KYODAN-Kirche Häftlinge seelsorgerlich und betreuen sie auch nach ihrer Entlassung.
Seelsorge und praktische Hilfe für Häftlinge
Beeindruckend ist: Die meisten Seelsorger*innen engagieren sich ehrenamtlich in ihrer Freizeit. Sie unterstützen die Häftlinge regelmäßig und über lange Zeiträume, sie helfen bei Besuchsanträgen und Problemen mit der Familie. Sie bereiten Menschen in Haft auf das Leben draußen vor und auf die Begegnung mit ihren Kindern, die manche von ihnen über 20 Jahre nicht gesehen haben. Wesentlich ist die spirituelle Begleitung – als praktisches Zeugnis von Gottes Gegenwart und nach Jesu Worten in Matthäus 25,36: „Ich bin gefangen gewesen und ihr habt mich besucht.“ Auch Fragen nach Schuld und Vergebung spielen in der Arbeit eine Rolle.
Japan
126 Mio. Einwohner*innen, davon 56.000 Inhaftierte
Ehrenamtlich Seelsorger*innen ausbilden und vernetzen
Da Christen in Japan eine kleine Minderheit sind, verfügt die Kirche nur über geringe finanzielle Mittel. Aus diesem Grund unterstützt die EMS diese wertvolle kirchliche Arbeit mit Gefangenen und ermöglicht den Seelsorger*innen den so wichtigen, regelmäßigen Austausch untereinander. Sie hilft mit Fahrtkosten für die Netzwerktreffen und Teilnahmegebühren für Weiterbildungen oder themenbezogene Konferenzen. Außerdem fördert sie den Austausch der Ehrenamtlichen über Newsletter.
Die Vereinigte Kirche Christi in Japan (KYODAN) trägt das Evangelium mit Wort und Tat in die Gefängnisse. Ehrenamtliche sowie Pfarrer*innen halten Gottesdienste und Andachten – sie sind für die Gefangenen Gesprächspartner*in und Vertrauensperson. Die Mitarbeiter*innen der Gefängnisseelsorge gehören nicht zum Justiz-Personal, sondern stehen im kirchlichen Dienst. Aus dieser Position heraus können sie Vertrauen zwischen Gefängnispersonal und Gefangenen aufbauen sowie Spannungen zwischen den Gefangenen abbauen.
Die Seelsorge – auch die Gefängnisseelsorge – ist eine wichtige kirchliche Aufgabe. Seelsorger*innen begegnen im Gefängnis Menschen, mit denen andere nichts zu tun haben wollen. Unabhängig von der Schwere der Tat besteht die Arbeit der Gefängnisseelsorge darin, die Gefangenen bei der Auseinandersetzung mit ihren Taten zu unterstützen. Aber auch die Vorbereitung auf die Entlassung aus der Haft mit ihren besonderen Problemen sowie Gottesdienste und Gesprächskreise gehören zu ihrem großen Aufgabenfeld.
Die Vereinigte Kirche Christi in Japan (KYODAN), mit etwa 200.000 Mitgliedern in 1.700 Gemeinden und mit 2.200 Pfarrer*innen, ist die größte protestantische Kirche Japans. Neben der Evangelisation setzt sie sich für eine friedliche Koexistenz mit ihren ostasiatischen Nachbarn ein. Ein besonderes Anliegen der UCCJ ist der Kampf gegen die Diskriminierung von Minderheiten. Mit weniger als einem Prozent der Bevölkerung sind Christ*innen selbst eine Minderheit in Japan; insgesamt gibt es etwa 650.000 Protestant*innen in Japan.
Wir freuen uns über Ihr Interesse. Bei allgemeinen Fragen nutzen Sie bitte das unten stehende Kontaktformular. Gerne stehen wir Ihnen auch persönlich für Fragen und weitere Informationen zur Verfügung – telefonisch oder per E-Mail.