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Südsudan: Hebammenschule
Die Kinder- und Müttersterblichkeit im Südsudan ist extrem hoch. Eine Ausbildung von jungen Frauen zu Hebammen rettet Leben. Und bietet zugleich echte berufliche Perspektiven.
Mutter zu werden ist in ärmeren Ländern immer mit großen Risiken verbunden. Doch nirgendwo auf der Welt sterben mehr Frauen während einer Schwangerschaft oder Geburt als im Südsudan. Auch die Säuglingssterblichkeit ist erschreckend hoch: 64 von 1.000 Kindern werden nicht älter als ein Jahr (Deutschland: 3,3 von 1.000 Kindern).
Der Südsudan gehört zu den am wenigsten entwickelten Staaten Afrikas. Häufig haben Schwangere dort keinen Zugang zu einer angemessenen medizinischen Versorgung. Frauen heiraten in der Regel sehr jung und bekommen früh Kinder. Da es kaum ausgebildete Hebammen gibt, entbinden viele zu Hause mit Hilfe traditioneller Geburtshelferinnen. Diese sind jedoch oft nicht in der Lage, mit auftretenden Komplikationen richtig umzugehen. Der Bedarf an professioneller Geburtsbegleitung für Mutter und Kind ist groß.
Praxisnahe Ausbildung mit Zukunft
Nachdem die ursprüngliche Schule in Leer in den Bürgerkriegsjahren 2013 bis 2018 zerstört wurde und der Unterricht im kenianischen Exil stattfinden musste, konnte die Hebammenschule im Juni 2023 in Juba im Süsudan ein neues Zuhause finden.
Mit ihrer Hebammenschule in Juba trägt die Presbyterianische Kirche im Südsudan (PCOSS) dazu bei, den hohen Bedarf an professioneller Geburtshilfe zu decken. Pro Jahrgang nehmen etwas 60 junge Frauen an der dreijährigen Ausbildung teil. Die angehenden Hebammen werden in Geburtshilfe, Anatomie und Physiologie, aber auch in Englisch, Mathematik und Erster Hilfe unterrichtet. In regelmäßigen Praktika können sie ihr Wissen in der Praxis anwenden und sich mit ihren zukünftigen Kolleginnen austauschen.
Südsudan
13,34 Mio. Einwohner*innen; 9,1% Kindersterblichkeitsrate
Prävention und Aufklärung
Ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung ist die Zusammenarbeit mit örtlichen Krankenhäusern und traditionellen Geburtshelferinnen. Zu den Aufgaben der ausgebildeten Hebammen gehören auch Prävention und Aufklärung. Sie nehmen Impfungen vor und informieren über allgemeine gesundheitliche Fragen. Darüber hinaus nehmen die Hebammen ihr Wissen im Bereich Hygiene und Gesundheitsvorsorge in ihre Heimatorte mit und geben dieses an die Frauen und Männer weiter. So profitieren langfristig nicht nur Mütter und Kinder, sondern die gesamte Bevölkerung von ihrer Arbeit.
Durch die Ausbildung von Hebammen soll die Mütter- und Kindersterblichkeitsrate im Südsudan verringert werden. Die Hebammen betreuen Schwangere und stehen ihnen bei der Geburt zur Seite. Darüber hinaus kommt das Projekt der breiten Bevölkerung zugute: Die Hebammen nehmen ihr Wissen im Bereich Hygiene und Gesundheitsvorsorge in ihre Heimatorte mit und geben dieses an die Frauen und Männer weiter.
Die Projektarbeit erfolgt hauptsächlich in der Hebammenschule in Juba. Dort durchlaufen die jungen Frauen eine dreijährige Ausbildung zur Hebamme, in der sie sich theoretisches und praktisches Wissen aneignen. Sie erhalten Schulmaterialien und Arbeitskleidung sowie Unterkunft und Verpflegung. In Krankenhäusern in der Umgebung absolvieren sie regelmäßig Praktika, um das Gelernte anzuwenden.
Die Presbyterian Relief and Development Agency (PRDA) ist die unabhängige Entwicklungsabteilung der Presbyterianischen Kirche des Südsudan. Sie ist für Projekte im Bereich Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit zuständig. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Landwirtschaft, Gesundheit und Bildung. Über Mission 21 unterstützt die Basler Mission – Deutscher Zweig in Kooperation mit der Evangelischen Mission in Solidarität die Arbeit der Kirche.
Wir freuen uns über Ihr Interesse. Bei allgemeinen Fragen nutzen Sie bitte das unten stehende Kontaktformular. Gerne stehen wir Ihnen auch persönlich für Fragen und weitere Informationen zur Verfügung – telefonisch oder per E-Mail.