Indonesien: Bildungschancen für Kinder aus Dorfgemeinschaften

In den abgelegenen ländlichen Regionen Indonesiens haben Kinder schlechtere Bildungschancen als in der Stadt. Den Dorfschulen fehlt es häufig an Lehrkräften und einer guten Ausstattung. Mit der Einrichtung eines Internats schafft die Protestantische Kirche in Südost-Sulawesi neue Perspektiven.

Der Einzugsbereich der Protestantischen Kirche in Südsulawesi (GEPSULTRA) erstreckt sich überwiegend auf ländliche Gebiete. 80% ihrer Gemeindeglieder sind Bäuerinnen und Bauern. Sie ernähren sich und ihre Familien hauptsächlich vom Reisanbau. Um ihr karges Einkommen zu erhöhen, pflanzen einige von ihnen zusätzlich Gemüse an oder betreiben Geflügelzucht; andere ziehen auch Schweine oder Rinder auf. Wer kein Land besitzt, arbeitet als Schreiner oder auf den Feldern von anderen Bauern mit geringer Entlohnung. 

Bildung für eine bessere Zukunft

Die Bildungsmöglichkeiten auf dem Land sind sehr beschränkt. Auch die christliche Erziehung leidet darunter, zum Teil arbeitet der Pfarrer oder die Pfarrerin der Gemeinde ehrenamtlich als Religionslehrer. Normalerweise gibt es nur eine Grundschule und evtl. noch eine Mittelstufe, die aber generell schlecht ausgestattet sind und zu wenig Lehrer*innen haben. Weiterführende Schulen sind in der Regel sehr weit entfernt und für viele Schüler*innen kaum erreichbar. Manche Jugendliche ziehen daher in die Stadt, müssen aber zur Finanzierung der Schulkosten bis spät in die Nacht arbeiten.

Indonesien

255 Mio. Einwohner*innen mit 20% Jugendarbeitslosigkeit

Investition in die Zukunft der Kinder und der ländlichen Kirchengemeinden

Seit 2023 erhöht die GEPSULTRA mit einem gut ausgestatteten Internat in der Provinzhauptstadt Kendari die Chancen für Jugendliche aus abgelegenen ländlichen Regionen. Dort können die Schüler*innen die „Ökumenische Schule“ besuchen und erhalten eine gute und wettbewerbsfähige Schulbildung durch qualifiziertes Lehrpersonal. Auch auf die Erziehung im christlichen Glauben wird sehr viel Wert gelegt. Die Jugendlichen leben und wohnen gemeinsam im Internat und werden auch außerhalb der Schulzeiten betreut. Sie müssen für ihren Lebensunterhalt nicht arbeiten gehen und können sich im geschützten Raum der Schule voll und ganz auf das Lernen konzentrieren. Die Lehrer*innen legen großen Wert darauf, dass der Kontakt zu den Heimatgemeinden der Jugendlichen erhalten bleibt und die Lerninhalte und der christliche Glaube auch dort weitergegeben werden.

Projektziele

Im Internat der GEPSULTRA können Kinder aus ländlichen Regionen ihre Schulbildung bis zur Oberstufe fortsetzen und danach zur Universität gehen. Sie erhalten eine akademische und christliche Erziehung und motivieren dadurch auch andere Jugendliche in den abgelegenen Regionen. Sie stärken damit auch ihre Familien und erhöhen das Bildungsniveau in den Kirchengemeinden. Als überzeugte christliche Generation tragen sie ihren Glauben durch Verdienste und gute Taten weiter.

Projektarbeit

Das Projekt der GEPSULTRA wird in den Dörfern vorgestellt, die zu den Zielgruppen des Projektes gehören. Durch aufklärende Gespräche über die Bedingungen für den Schulbesuch und Interviews mit den Eltern und Kindern wird eine Auswahl getroffen. Ab 2024 werden jedes Jahr ca. 30 Kinder zugelassen. 2023 bleibt die Zahl der Kinder noch auf 20 begrenzt, da zunächst Baumaßnahmen für die Infrastruktur und Basiseinrichtungen fertiggestellt werden müssen. Dafür werden bestehende Gebäude saniert und Ausstattung für den Schulunterricht und die Schlafsäle angeschafft.

Projektpartner

Die Protestantische Kirche in Südost-Sulawesi (GEPSULTRA) wurde 1957 gegründet und geht auf die Arbeit niederländischer Missionare zurück. Nach wie vor ist sie eine Minderheitenkirche mit rund 65.000 Mitgliedern in überwiegend muslimischer Umgebung. Die EMS fördert in der GEPSULTRA vor allem landwirtschaftliche Entwicklungsprogramme, die dazu beitragen, den Lebensstandard der überwiegend armen Familien zu erhöhen.

 

Wir freuen uns über Ihr Interesse. Bei allgemeinen Fragen nutzen Sie bitte das unten stehende Kontaktformular. Gerne stehen wir Ihnen auch persönlich für Fragen und weitere Informationen zur Verfügung – telefonisch oder per E-Mail.

 

Djoko P. A. Wibowo

Fachbereichsleiter Indonesien

+49 711 636 78 -36

wibowo@dont-want-spam.ems-online.org

Angelika Jung

Fachbereichsleiterin Fundraising

+49 711 636 78 -63

jung@dont-want-spam.ems-online.org

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