Indonesien: Schweinezucht verbessert Lebenssituation vieler

In Westsulawesi in Indonesien leben viele Menschen von traditioneller Landwirtschaft und Tierzucht. Das Einkommen ist gering. Darunter leiden viele Familien. Mit einem Schulungszentrum zur Schweinezucht will die Christliche Kirche in Westsulawesi nun Abhilfe schaffen und möglichst vielen Menschen bessere Lebensbedingungen ermöglichen.

Die Christliche Kirche in Westsulawesi (GKSB) hat etwa 19.300 Gemeindemitglieder. Die meisten von ihnen leben in ländlichen Gebieten und verdienen ihren Lebensunterhalt mit traditioneller Landwirtschaft und Tierzucht. Die Nachfrage nach Schweinefleisch ist vorhanden. Die Erträge aus der Tierhaltung können jedoch nicht gesteigert werden, da den Landwirt*innen das Wissen über moderne Aufzuchtmethoden fehlt.  Das Einkommen der meisten reicht gerade für das Nötigste. Die Christliche Kirche in Westsulawesi ruft deshalb ein Schweinezuchtprojekt ins Leben.

Wissensvermittlung erhöht Lebensqualität nachhaltig 

In einer Projektgemeinde wird ein Schulungszentrum errichtet, das den Landwirt*innen der Umgebung eine moderne, nachhaltige und tierwohlorientierte Schweinehaltung vermittelt. Das vermittelte Wissen erhöht den Ertrag und das Einkommen aus der Schweinezucht und verbessert so den Lebensstandard der teilnehmenden Landwirt*innen und ihrer Familien. Eine weitere Maßnahme ist die Einführung einer umweltverträglichen Abfallwirtschaft, bei der die Abfälle aus der Schweinezucht in Dünger umgewandelt werden. Dieser Dünger wiederum wird auf den Feldern ausgebracht und erhöht die Ernteerträge und  schließlich die wirtschaftliche Situation der Bauern und Bäuerinnen insgesamt. Zudem wird das benötigte Schweinefutter, das anfangs noch zugekauft werden muss, nach und nach von den Landwirt*innen selbst produziert, was zu weiteren Ertragssteigerungen führt.  Auch das Schulungszentrum selbst verdient durch die Aufzucht und den Verkauf von Schweinen Geld. Dieses Geld fließt in eine neue, zentralisierte Gehaltsstelle der Kirche und kommt den Pastor*innen der GKSB zugute.

Indonesien

70 % der ländlichen Haushalte in Indonesien leben von der Landwirtschaft.

Hilfe für möglichst viele

Das Projekt ist zunächst auf fünf Jahre angelegt und steht unter der Aufsicht und Kontrolle des Synodenvorstands der GKSB. Es soll möglichst vielen Menschen von Nutzen sein: Die Kirche hofft, dass die Züchter*innen durch das vermittelte Wissen ihre Erträge verdoppeln können. An dem Schulungszentrum werden sowohl Frauen und Männer beschäftigt. Gemüsebauern und -bäuerinnen profitieren vom erzeugten Dünger ebenso. Darüber hinaus führt die gemeinnützige Arbeitsweise des kirchlichen Schulungszentrums zu einer Stabilisierung der Gehälter der aktiven und pensionierten Pastor*innen der GKSB. Dies erhöht die Attraktivität des Pfarrberufs, was wiederum allen Gemeindemitgliedern zugutekommt.  

Projektziele

Die Christliche Kirche in Westsulawesi (GKSB) befähigt Landwirt*innen dazu, ihre Erträge in der Viehzucht zu verdoppeln. Dabei werden viele Synergieeffekte freigesetzt: Am neuen Schulungszentrum entstehen Arbeitsplätze für Männer und Frauen. Bauern und Bäuerinnen erhalten Dünger für ihre Felder. Die Gehälter von Pastor*innen werden abgesichert. So erreichen viele Familien ein wirtschaftlich stabiles Lebensniveau.

Projektarbeit

In einem neu errichteten Schulungszentrum vermittelt die GKSB Landwirt*innen moderne, nachhaltige und tierwohlorientierte Methoden der Schweinehaltung. Die Kirche etabliert daneben eine umweltverträgliche Abfallwirtschaft, bei der die Abfälle aus der Schweinezucht in Dünger umgewandelt werden. Die Landwirt*innen werden befähigt, benötigtes Schweinefutter selbst herzustellen.

Projektpartner

Die Christliche Kirche in Westsulawesi (GKSB) trennte sich 1977 aufgrund der großen räumlichen Entfernungen von der Toraja Mamasa Kirche in Sulawesi. Ihre knapp 20.000 Mitglieder leben in 105 Gemeinden in den ländlichen Gebieten in West-, Süd- und Zentralsulawesi. Sie werden von 44 Pfarrern und fünf Pfarrerinnen seelsorgerlich betreut. Um dem drängendsten Problem, dem großen Pfarrer*innenmangel, zu begegnen, hat die GKSB 2012 ein Theologisches College gegründet, auf dem zurzeit 80 junge Leute studieren.

Wir freuen uns über Ihr Interesse. Bei allgemeinen Fragen nutzen Sie bitte das unten stehende Kontaktformular. Gerne stehen wir Ihnen auch persönlich für Fragen und weitere Informationen zur Verfügung – telefonisch oder per E-Mail.

 

Djoko P. A. Wibowo

Fachbereichsleiter Indonesien

+49 711 636 78 -36

wibowo@dont-want-spam.ems-online.org

Angelika Jung

Fachbereichsleiterin Fundraising

+49 711 636 78 -63

jung@dont-want-spam.ems-online.org

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