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Indonesien: Stärkung der Marginalisierten – Hilfe zur Selbsthilfe für die Tugutil

Der Stamm der Tutugil lebt in den Wäldern von Halmahera. Multinationale Konzerne betreiben dort Bergbau und zerstören den Lebensraum Natur und damit die Lebensgrundlage der Tugutil. Die Christlich-Evangelische Kirche auf Halmahera (GMIH) hat gute Kontakte zu den Tugutil und will sie in ihrer Lebensweise unterstützen.

Etwa 1.500 bis 3.000 Menschen gehören zum Stamm der Tugutil. Dieser Stamm lebt ursprünglich und naturverbunden in den Wäldern der östlichen und zentralen Regentschaft von Halmahera / Indonesien. In derselben Region graben multinationale Konzerne nach Nickel und Gold. Der Bergbau greift aggressiv in die Natur ein: Wälder werden abgeholzt und Flüsse verschmutzt.  Der Bergbau gefährdet Lebensgrundlage, Identität und Zukunft der Tugutil, die von den natürlichen Produkten des Waldes leben. Die Christlich-Evangelische Kirche in Halmahera (GMIH) steht in gutem Austausch mit den Stammesangehörigen. Die Kirche unterstützt und stärkt die marginalisierte Gruppe der Tugutil und sorgt gemeinsam mit den Stammesmitgliedern dafür, dass der Stamm auch in Zukunft seine Kultur und Lebensweise pflegen kann.

Ganzheitlich und integrativ helfen

Die GMIH schult Angehörige des Tugutil-Stamms in nachhaltigem, ökologischem Landbau. Sie zeigt den Tugutil wie sie mit Kunsthandwerk ihren Wurzeln treu bleiben und ihr Leben unabhängiger von der Natur finanzieren können. Sie bietet Rechtsbeistand an und unterstützt die Stammesangehörigen bei ihren Verhandlungen mit den Bergbaukonzernen und der Regierung. Sie unterstützt Infrastrukturmaßnahmen wie beispielsweise den Bau von Straßen, die Erschließung von Trinkwasserquellen und den Aufbau einer medizinischen Grundversorgung. Kulturfestivals und Sprachkurse helfen, die eigene Kultur zu bewahren und weiterzuentwickeln. Alle Maßnahmen werden im Austausch mit den Tugutil genau auf ihre Bedürfnisse abgestimmt. Denn es geht der Christlich-Evangelischen Kirche in Halmahera darum, die Tugutil darin zu unterstützen, ihre eigene Lebensweise, ihre eigene Kultur und ihre eigene Spiritualität leben zu können.

Indonesien

30% des Waldes auf Halmahera wurden bereits für den Bergbau zerstört.

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Nachhaltig und zukunftsfähig

Das Projekt ist zunächst auf zwei Jahre angelegt und bezieht die Tugutil von Anfang bis Ende mit ein. Damit die Arbeit auch darüber hinaus eine Zukunft hat, werden Stammesangehörige im Train-the-Trainer-Modell zu Fachkräften ausgebildet, die das Projekt anschließend weiterführen. Daneben wird ein weites Netzwerk an Unterstützer*innen aufgebaut, das aus NGOs und Regierungsorganisationen besteht.

Die Christlich-Evangelische Kirche in Halmahera sieht sich in der moralischen und sozialen Verantwortung, Menschen in Not zu helfen und lässt sich in ihrem Engagement für marginalisierte Gruppen von den Prinzipien „Gerechtigkeit“, „Frieden“ und „Umweltintegrität“ leiten.

Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie diese wertvolle Arbeit und tragen dazu bei, dass ein natürlicher Lebensraum erhalten bleibt und die Menschen des Tugutil-Stammes auch in Zukunft in ihrer naturverbundenen Art leben können.

Projektziele

Das Projekt der GTM soll Fischer*innen zur Süßwasserfisch-Aufzucht befähigen. Dieses Wissen soll die Projektteilnehmenden von der traditionellen Meeresfischerei unabhängig machen, die durch Überfischung immer schwieriger wird. Das Projekt will also ein doppeltes Ziel erreichen: die Fischer*innen und ihre Familien durch eine zuverlässige Einkommensquelle wirtschaftlich stabilisieren und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Projektarbeit

An einem Schulungszentrum werden Fachleute für Süßwasserfischzucht ausgebildet. Diese tragen als Multiplikatoren das Wissen weiter und bilden Fischer*innen aus. Die Süßwasserfische werden in den Wasserläufen der Reisfelder aufgezogen. Teilweise werden die Reisfelder dafür ausgebaut.  

Projektpartner

Das Gebiet der Toraja Mamasa Kirche (GTM) liegt im abgelegenen Hochtal von Mamasa, etwa 80 Prozent der Bevölkerung sind Christ*innen. Als größte Religionsgemeinschaft in der Region sieht sich die GTM in der Verantwortung, das gesellschaftliche Miteinander mitzugestalten. Deshalb engagiert sie sich unter anderem in der Jugendarbeit und Erwachsenenbildung. Auch für die Erhaltung und Verbesserung der Infrastruktur in der Region macht sich die GTM stark: Sie unterhält verschiedene Schulen, ein landwirtschaftliches Entwicklungszentrum sowie ein Krankenhaus. 

Wir freuen uns über Ihr Interesse. Bei allgemeinen Fragen nutzen Sie bitte das unten stehende Kontaktformular. Gerne stehen wir Ihnen auch persönlich für Fragen und weitere Informationen zur Verfügung – telefonisch oder per E-Mail.

 

Djoko P. A. Wibowo

Fachbereichsleiter Indonesien

+49 711 636 78 -36

wibowo@dont-want-spam.ems-online.org

Angelika Jung

Fachbereichsleiterin Fundraising

+49 711 636 78 -63

jung@dont-want-spam.ems-online.org

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