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Indonesien: Neue Bildungswege
In den ländlichen Gemeinden auf Sulawesi haben junge Menschen kaum Bildungschancen. Die Toraja- sowie die Minahasa-Kirche unterstützen die Jugendlichen auf ihrem Bildungsweg und ermöglichen ihnen eine bessere Zukunft.
Arwin ist der Sohn einer sulawesischen Bauernfamilie. Nach der Schule arbeitet er gemeinsam mit seinen Eltern als Tagelöhner auf den Feldern in den weiten Hochtälern der Torajaebene. Sein größter Wunsch ist es, eines Tages die weiterführende Schule zu besuchen. Aber seine Familie ist zu arm, um ihm eine gute Ausbildung zu ermöglichen.
In den winzigen und verstreuten Dörfern Sulawesis leben die Menschen meist am Rande des Existenzminimums. Die kleinen landwirtschaftlichen Betriebe sichern zwar das Überleben, bieten aber der Jugend keine Zukunft. Die Toraja Kirche (GT) und die Minahasa-Kirche (GMIM) ermöglichen jungen Menschen in zwei Ausbildungszentren, einen handwerklichen oder technischen Beruf zu erlernen.
Industriemechanik und Informationstechnik in Rantepao
Damit junge Menschen wie Arwin eine berufliche Perspektive haben, hat die Toraja Kirche das Berufsbildungszentrum in Rantepao ins Leben gerufen. Hier werden Jugendliche in der Motorrad- und Industriemechanik sowie der Informationstechnik ausgebildet. Junge Frauen, die einen so genannten traditionellen Männerberuf erlernen wollen, werden ermutigt und in ihrem Vorhaben unterstützt.
Die Ausbildung erfolgt zweigleisig: ein Teil der Lehre findet im Ausbildungszentrum in Rantepao statt, ein anderer Teil in den Betrieben in den Heimatorten der Jugendlichen. Die Auszubildenden finden so leichter einen Einstieg in die Arbeitswelt und stärken gleichzeitig den lokalen Arbeitsmarkt. Dieses duale System hat sich bewährt, denn auf dem Land werden mehr und mehr gut ausgebildete Fachkräfte gebraucht. Aber auch diejenigen, die sich entscheiden wegzuziehen, haben auf dem Arbeitsmarkt gute Chancen, denn mittlerweile ist die Qualität dieser Ausbildung landesweit bekannt.
Indonesien
255 Mio. Einwohner*innen mit 20% Jugendarbeitslosigkeit
Schreinerlehre in Tomohon
Im Ausbildungszentrum der Minahasa-Kirche in Tomohon verarbeiten die Jugendlichen vor allem das Holz der Kokospalme. Es ist sehr hart und wurde bisher vor allem als Brennmaterial genutzt. Ein Mitarbeiter der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS) entwickelte vor Jahren eine Technik, die es den Lehrlingen in Tomohon ermöglicht, aus dem harten Kokosholz Möbel und Einrichtungsgegenstände anzufertigen. Auch beim Hausbau findet das Holz der Kokospalme Verwendung. Im Berufsbildungszentrum der Minahasa-Kirche wird eine möglichst umweltschonende Holzverarbeitung gelehrt. Jugendliche lernen hier, dass sich Umweltschutz und wirtschaftliches Denken nicht ausschließen.
Die Jugendarbeitslosigkeit der 15- bis 24-Jährigen in Indonesien beträgt etwa 20 Prozent. Viel zu hoch, finden die Toraja-Kirche (GT) und die Minahasa-Kirche (GMIM). In ihren Ausbildungszentren qualifizieren sie die Jugendlichen in verschiedenen Berufen für den Arbeitsmarkt. So sollen gerade ihre jungen Gemeindeglieder gestärkt in die Zukunft blicken und finanziell auf eigenen Füßen stehen.
In den Ausbildungszentren entscheiden sich die jungen Frauen und Männer für unterschiedliche Berufe. Neben Schreinern gehört auch Software-Technik, die Ausbildung zum KFZ-Mechaniker oder Schweißer zum Angebot. Während ihrer Ausbildung erhalten die Jugendlichen zusätzlich Unterricht in allgemeinbildenden Fächern wie Mathematik, Sozialkunde und Indonesisch. So sind sie nach ihrem Abschluss bestens gerüstet für den indonesischen Arbeitsmarkt.
Die Toraja Kirche (GT) ähnelt einer Volkskirche in kleinem Stil. Rund 75 Prozent der Einwohner und Einwohnerinnen des Toraja-Berglands in Südsulawesi sind Christen. Die Kirche engagiert sich in der beruflichen Ausbildung und unterhält mehrere Schulen sowie zwei größere Krankenhäuser. Die Evangelische Kirche in Minahasa (GMIM) ist eine der größten und ältesten Kirchen Indonesiens und zählt 800.000 Mitglieder. Die GMIM setzt mit einer christlichen Universität, zahlreichen Krankenhäusern und Polikliniken, Schulen, Kinderheimen und Dorfentwicklungsprogrammen wesentliche Akzente für die gesamte Region.
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