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Indonesien: Theologische Ausbildung
Christ*innen sind in Indonesien eine Minderheit. Die EMS unterstützt aktuell vier Projekte ihrer indonesischen Mitgliedskirchen zur Aus- und Weiterbildung von Ehrenamtlichen und Pfarrer*innen.
Der Inselstaat Indonesien ist das Land mit dem zahlenmäßig größten Anteil an muslimischer Bevölkerung. Mit insgesamt 10 Prozent bilden Christ*innen die zweitgrößte offiziell anerkannte Religionsgruppe. Davon sind etwa die Hälfte Protestant*innen. Sie alle stehen Tag für Tag vor kleinen und großen Herausforderungen – gerade auch im Hinblick auf ihre Stellung als religiöse Minderheit. Die neun indonesischen EMS-Mitgliedskirchen sind daher auf gut ausgebildete Mitarbeitende angewiesen, die für ihre Gemeinden einstehen, sie unterstützen und seelsorgerlich begleiten.
Stärkung der Gesellschaft durch politische Teilhabe
Im abgelegenen Hochtal von Mamasa in Westsulawesi sind etwa 80% der Bevölkerung Christ*innen. Die Toraja Mamasa Kirche (GTM) hat deshalb großen Einfluss in der Region. Die GTM hat ein Projekt gestartet, um ihre Mitglieder auf politische Teilhabe vorzubereiten und sie zu ermutigen, sich aktiv an den politischen Prozessen zu beteiligen. Die Kirche möchte, dass ihre Mitglieder die Fähigkeit entwickeln, die Gesellschaft aktiv mitzugestalten, schädliche Entwicklungen wie Korruption zu erkennen und sich dagegen auszusprechen. Für das Projekt kooperiert die GTM mit dem Leimena-Institut in Jakarta. Das Institut arbeitet seit 20 Jahren an der Schnittstelle zwischen Religion, Politik und Gesellschaft.
Ganzheitliches Coaching für junge Menschen in der Kirche
In vielen ländlichen Regionen Indonesiens mangelt es an ausgebildeten Lehrkräften. Familien mit Kindern haben oft nicht die finanziellen Mittel, um mehreren Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen. Nicht selten müssen die Kinder mithelfen, das Auskommen der Familie zu sichern. Dadurch erhalten nur wenige junge Menschen eine weiterführende Schulausbildung. Eine weitere Herausforderung ist die schwierige wirtschaftliche Situation in der Provinz Westsulawesi. Viele Menschen leiden an Unterernährung. Die Christliche Kirche in Westsulawesi (GKSB) hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Lücke zu schließen. Sie setzt sich vor Ort dafür ein, dass die Gemeindemitglieder, insbesondere die Jugendlichen, eine gute Schulbildung erhalten und ganzheitlich betreut werden. Ziel ist es, ein Bewusstsein für ein gesundes und umweltbewusstes Leben im Einklang mit der Natur zu vermitteln.
Indonesien
255 Mio. Einwohner*innen, davon 5% Protestant*innen
Glaubensbekenntnis schärft geistliches Profil der Kirche und ihrer Mitglieder
Die Protestantisch-Indonesische Kirche in Luwu (GPIL) besteht aus etwa 20.000 Gemeindemitgliedern, aufgeteilt auf 114 Gemeinden in der Provinz Südsulawesi. Einst Teil der Toraja-Kirche besteht die GPIL als eigenständige Kirche seit 1966. Nachdem in der Vergangenheit bereits ein Katechismus und eine Gottesdienstordnung erarbeitet worden sind, wird jetzt ein eigenes Glaubensbekenntnis formuliert. In diesen Prozess wird ein breiter Querschnitt der kirchlichen Mitglieder miteinbezogen. Die Erarbeitung wird das geistliche Profil der Kirche und das geistliche Leben ihrer Mitglieder schärfen.
Schulung von Evangelisten
Zahlreiche Ethnien im abgelegenen Bergland der Provinz Südost-Sulawesi sind noch nicht mit dem Evangelium erreicht worden. In ihren abgeschiedenen Dörfern gibt es kaum Zugang zu Bildung oder medizinischer Versorgung. Die Protestantische Kirche in Südost-Sulawesi (GEPSULTRA) bildet Evangelist*innen aus, die zu den Menschen in die abgelegenen Dörfer gehen. Dort unterstützen sie Pfarrer*innen, die oft zehn bis 15 weitverstreute Gemeinden betreuen müssen. Die Evangelist*innen verkündigen nicht nur die Frohe Botschaft, sondern sind auch Gemeindeleitende, Sozialarbeiter*innen und Entwicklungshelfer*innen. So geschieht Mission ganz praktisch durch den Dienst am Menschen.
Bei ihrem Dienst an den Gemeinden sind die indonesischen EMS-Mitgliedskirchen auf kompetente und gut ausgebildete Haupt- und Ehrenamtliche angewiesen. Jede Kirche setzt dabei je nach Bedarf ganz eigene Schwerpunkte. Diese reichen von klassischen Aus- und Weiterbildungen für Pfarrer*innen und Vikar*innen über die Schulung von Evangelist*innen bis hin zu Kursen für Katechet*innen und Gemeindeleiter*innen. Alle Angebote verfolgen dabei ein gemeinsames Ziel: Menschen im Glauben zu ermutigen, sie zu unterstützen und seelsorgerlich zu begleiten.
Die Arbeit in den Projekten verläuft individuell und ist ganz auf die unterschiedlichen Herausforderungen und Ziele zugeschnitten. In den Seminaren, Fortbildungskursen und Workshops können die Teilnehmenden ihr theologisches Wissen und ihre soziale Kompetenz erweitern. Sie erhalten ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse der Gemeinden und erfahren, wie sie den Menschen ganz konkret zur Seite stehen können. Der gegenseitige Austausch in der Gruppe hilft den Kursteilnehmer*innen dabei, voneinander zu lernen und eigene Sichtweisen zu reflektieren.
Die Toraja Mamasa Kirche (GTM) engagiert sich unter anderem in der Jugendarbeit, der Erwachsenenbildung, und fördert die Verbesserung der Infrastruktur. Die Christliche Kirche in Westsulawesi (GKSB) trennte aufgrund der großen räumlichen Entfernungen von der Toraja Mamasa Kirche. Sie unterhält ein Theologisches College. Die Protestantisch-Indonesische Kirche in Luwu (GPIL) ist eine Kirche im kleinbäuerlichen Umfeld. Ihr sind Bildungsprogramme und die geistliche Unterstützung sehr wichtig. Die Protestantische Kirche in Südost-Sulawesi (GEPSULTRA) trägt mit ihrer Projektarbeit dazu bei, den Lebensstandard vieler armer Familien zu verbessern.
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